Volksarchitektur in Stimmersdorf / Mezná

Das Gepräge der Siedlungen der Böhmischen Schweiz wird maßgeblich von der ursprünglichen Volksarchitektur mitgestaltet. Es handelt sich meistens um Wohnhäuser von Landwirten oder Handwerkern, um Forsthäuser, Mühlen oder um andere Wirtschaftsgebäude. Sie haben die für die hiesige Region typische Bauweise, die sich durch die Anwendung von ortsgebundenem Material wie Stein und Holz auszeichnet. Es handelt sich dabei um sog. Nordböhmische Umgebindehäuser, die häufig auch in der nahen Lausitz zu finden sind. Die Volksbauweise in Nordböhmen widerspiegelt die Handfertigkeit und Phantasie der hiesigen Handwerker. Gefühlvoll ordnet sich die Besiedlung in die schöne Landschaft der Böhmischen Schweiz ein.

In Stimmersdorf können Sie einige typische Blockbauhäuser bewundern. Einstöckige Blockbauhäuser, die Häuslern oder Chaluppnern (Bewirtschafter von Kleinstlandwirtschaften) gehörten, finden Sie verstreut am Südhang und an den Rändern des Dorfes, wo wenigsten etwas Fläche zum Bewirtschaften vorhanden war. In der Dorfmitte sehen Sie zweistöckige Häuser, deren oberes Stockwerk als Fachwerkbau ausgeführt ist, desweiteren ein einstöckiges Gebäude in Blockbauform mit einem hohen Mansardendach und eine Reihe von zweistöckigen Häusern. Es waren einmal Gehöfte, die nach und nach in Gasthäuser und Pensionen umgewandelt wurden. Die meisten Häuser entstanden in ihrer heutigen Gestalt im Laufe des 19. Jahrhunderts.

Die traditionelle Bautechnologie des Block- und Fachwerkbaues war noch am Anfang des 20. Jahrhunderts lebendig. Auch die Kunst der alten Zimmermänner, Steinmetze, Schindelmacher und anderer traditioneller Handwerke verschwand mit der Aussiedlung der ursprünglich deutschen Bevölkerung nach dem Jahre 1945. In der Nachkriegszeit bekam das Dorf durch Umbau der Wohnhäuser in Wochenendhäuser das Gepräge eines reinen Luftkurortes.